Habakuk - die Vorgeschichte

Ein seltsamer Name fr ein noch eigentmliches Gefhrt - oder wie ein eigenwilliges Auto seinen seltsamen Besitzer fand

Es war einmal vor langer, langer Zeit als es sich zutrug, dass eine gar wunderliche Kunde ihren Weg ins finstere Obersterreich nahm: Da gibts doch tatschlich einen Mini Kombi, und der steht im Burgenland und ist zu verkaufen !

Diese wundersame Geschichte hat mich, Christian, erreicht -und wer mich kennt, wei, dass ich ab dann nicht mehr zu halten war. Erzhlungen vom seltsamen Vorbesitzer etc. konnten mich natrlich nicht wirklich abschrecken, sodass einer Besichtigung dann nichts mehr im Weg stand.
Im Sommer 1990 etwa machte ich mich gemeinsam mit einem Freund auf den Weg, das wundersame Gefhrt zu besichtigen - und siehe da, nach 3 Stunden Fahrt im Hochsommer (mit voll aufgedrehter Heizung, da Khler kaputt) gelangten wir ins tiefste Burgenland, nur um DAS Gefhrt zu sehen: ein Morris Mini Traveller, Baujahr 1966 leicht veredelt - mit Eigenbau Fetzendach (d.h., Blechschere + Wachstischtuch = Cabrio), ca. 9 Instrumenten und 13 Schalter (fr einen 850er !!!). Die Lackierung (oder sollte ich sagen: Bemalung) sprach fr sich, warum spritzen, wenn`s auch mit der Walze geht. Als Ausgleich fr die unebene Farbgebung in dezentem Hellblau wurde der Khlergrill und die Seitenscheibenrahmen in kontrastierendem Leuchtorange abgesetzt, das Dach (was noch ber war davon) in knallrot lackiert, und um die Tristesse des Alltags zu vertreiben, setzte der Vorbesitzer noch eine ganze Reihe bunter Sterne obendrauf.

Nachdem der erste Schock verdaut war, verriet mir der stolze Besitzer, dass er den Mini nie angemeldet hatte, da er immer nur in seinem eigenen Weinberg damit herumgedst ist - und er seit er sich eine Ente zugelegt hat auch den Mini seit mehr als 5 Jahren nicht mehr gestartet hat. Seis drum, Batterie angeschlossen, Zndschlssel gedreht - und lief ! Und da soll noch irgendjemand ber Lucas oder Englnder schimpfen ! Gesehen, gekauft - so wie immer halt bei mir. Nach zwei Wochen kehrte ich mit Denk Bernhard zurck, um mit seiner Hilfe und einem wirklich uralten Mercedes-LKW-Wrack den Mini abzuholen - nach einer wirklich abenteuerlichen Verladung ber 2 Holztrger, die dann aber doch nicht durchgebrochen sind, gings ab nach Hause.

Zu Hause als erstes Mal: Fahrtchtig machen, d.h. berholung der Bremsanlage, und ein erster Versuch die Elektrik zu beherrschen - sinnlos. Nachdem ich mehr als 3 kg berflssige Kabel aus dem Armaturenbrett beseitigt hatte, brachte ich den Kombi zum Autoelektriker, um die Elektrik wieder in Schuss zu bringen. So viel Kabel in einem einzigen Auto hat noch niemand zuvor gesehen !
Nach diesen Erlebnissen hatte ich ganze zwei Jahre absoluten Spass und Freude an meinem Habakuk (benannt nach dem Clown aus dem Fernsehen .....), das gemtlichste Fahrzeug aller Zeiten: Top originale 30,5 PS (echter Ur-850er !), Hchstgeschwindigkeit nicht mehr als 110KM, berholreserven - was ist das ? Und die volle Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer ;-)

Am strksten in Erinnerung geblieben ist mir eines der ersten Minitreffen in Pilsen (CZ), welches ich mit Habakuk absolviert habe, an der Grenze wollte mir der Tschechische Grenzbeamte unbedingt seinen Stempel aufs Auto drcken, er wollte nicht glauben, dass es so ein Auto (in der Lackierung) wirklich gibt ........ und die leidgeplagte Bevlkerung der diversen Drfer die wir durchquerten applaudierte voller Begeisterung bei seinem Anblick. Ich war der einzige Besucher aus dem Westen, der ein tschechisches Auto hatte zumindest hat`s so ausgesehen ........

Nach zwei Jahren mehr oder weniger pannenfreier Fahrt habe ich mich dann aus unbekannten Grnden von meinem Habakuk getrennt, und dieser durfte dann ein paar Jahre in der Garage der Denk-Family berwintern........ bis diese dann eine Restauration starteten. Doch dies ist eine andere Geschichte, und niemand wei, ob es nicht doch mal wieder einen Habakuk II in originaler Lackierung geben wird ........

Schwentner Christian

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